IKARUS Omnibusse
1980 - 1990



Die Konstrukteure bei IKARUS begannen bereits Ende der 70`er Jahre sich Gedanken an kommende Busgenerationen zu machen. Einerseits sollte die kommenden Modelle in großen Stückzahlen gebaut werden, was einen hohen Grad an Rationalisierung voraussetzt. Andererseits jedoch war abzusehen, daß die Typenvielfalt nicht allein, wie bei der 200`er Serie, von einem "Muttermodell" auf unendlich viele "Töchter" kopiert werden sollte. Also begann man mit der Projektierung einer neuen Busgeneration, die Ende der 80`er Jahre die Baureihe 200 ablösen sollte. Wie nun sollte man vorgehen, um alle Kundenwünsche bedienen zu können?
Schließlich wurden in der 200`er Baureihe Omnibusse zwischen 8,5 und 18 m Länge gebaut. Man entschloß sich daher die hunderter Potenz als Unterscheidungsmerkmal für die neuen Omnibusse einzuführen. So waren die 300`er Zahlenfolgen für die Reisebusse vorgesehen, die 400`er kennzeichneten die Stadtomnibusse und die 500 sollten die MIDI Busse (auf Fremdfahrgestellen) ausweisen. Als Merkmal der 400`er Serie wurde u.a. vorgesehen:
-Motoren mit 176-235 KW Leistung; prinzipiell im Heck untergebracht
-sehr niedrige Bodenhöhe (Niederflur war angedacht)
-Erhöhung des Bedienkomfort (automat. Getriebe)
-Verbesserung der aktiven und passiven Sicherheit
-Verringerung des Wartungsaufwandes , usw.
Mehrere Testmodelle der Baureiehn 300 und 400 wurden 1983 fertiggestellt. Der erste Stadtbus der neuen Baureihe, ein IKARUS 410 NE, wurde durch die Budapester Verkehrsbetriebe einem Dauertest unterzogen. Nachdem das Lastenheft abgearbeitet war und es zu verschiedenen Detailveränderungen kam, wurde 1986 die Nullserie der 400`er Typen gefertigt. Etwas früher begann die Fertigung der 300`er und 500`er Baureihen. Zu den 500 `ern ist zu sagen, daß diese MIDI-Busse ausschließlich auf Fahrgestelle anderer Hersteller aufgebaut wurden. Die 300`er Baureihe bediente erstmals nicht nur den "normalen" (Hochboden) Reisebusse, sondern wurde auch als Hochdecker gebaut. Vom IKARUS 190 leitete man für den schwedischen Markt die Modelle IKARUS 194 (Solobus) sowie 196 (Gelenkbus)mit VÖV Front ab.
Für den amerikanischen Markt entstand der IKARUS Crown 286, der die Endmontage bei der Crown Coach Corp.,Los Angeles bzw. in Kanada, durchlief.
Zum Ende des Jahrzehnts wurden dann die Modelle IKARUS 415 und 435 in den Serienbau eingeführt. Einige dieser Wagen kamen auch zu Testzwecken in die ehemalige DDR. So hatten die Berliner Verkehrsbetriebe Ost(BVB)zwei 415`er. Kurz nach der Wende wurde ein 435`er getestet. Beide Typen hatten jedoch keine Chance mehr sich auf dem (Neu-deutschen) Markt der Nachwendezeit zu bewähren. Die letzte bedeutende Lieferung von Fahrzeugen in die DDR erfolgte noch im Jahr 1990, da verbindliche Verträge eingehalten werden mußte.

IKARUS 284
Der 18 m Schubgelenkbus IKARUS 284 wurde ab 1985 in Serie gebaut

IKARUS 283
Der IKARUS 283 war ebenfalls 18 m lang, verfügte jedoch noch über einen Unterflur-Mittel-Motor

IKARUS 194
Vom IKARUS 190 wurde für den skandinavischen Markt dieser IKARUS 194 abgeleitet.
Anders als beim 190`er kamen hier ausschließlich VOLVO-Baugruppen (Bodengruppe, Motor usw.)zum Einsatz.

IKARUS 196.02
Die Gelenkbusvariante des 194`ers wurde als 196 bezeichnet. Wobei man hierbei zwischen den Typen 196.02
(auf VOLVO Basis) und 196.03 (auf SCANIA Basis; siehe nächstes Foto) unterschied.

IKARUS 196.03
Im IKARUS 196.03 wurde SCANIA Technik eingesetzt

IKARUS 194 und 196
Familienbild: IKARUS 196.02 (links) und IKARUS 194

IKARUS 435
Erster Schubgelenkbus der neuen 400`er Baureihe war und ist der IKARUS 435

IKARUS 435 T
Wie schon vom 280`er her bekannt, gab (und gibt) es auch vom 435 eine Trolleybusausführung,
die dann 435 T heißt. Die E-Ausrüstung stammt wie immer von der Fa. Ganz

IKARUS 415
11 m Stadtbus IKARUS 415

IKARUS 415 T
Der als IKARUS 415 T bezeichnete Trolleybus ist eher selten anzutreffen.

IKARUS
Einer der ersten Vertreter der 300`er Baureihe war der
IKARUS 365, der die Nachfolge des IKARUS 256 antrat.

IKARUS 396
Hier nun noch ein Vertreter der Hochdecker, der IKARUS 396.
Dieser Bus wurde auf Komponeten von Renault aufgebaut. Es konnten aber auch andere Fahrgestelle geordert werden (VOLVO,SCANIA,DAF,RABA oder CSEPEL)

IKARUS 506
Auf dem ISUZU 4 JBL Fahrgestell wurde der IKARUS 506 aufgebaut. Motor, Getriebe, Lenkung und Achsen stammen ebenfalls von ISUZU

IKARUS 521
Als Luxus-Midi-Bus wurde der IKARUS 521 auf dem LT 55 Fahrgestell von VW aufgebaut. Der 6 Zylinder-Turbo-Dieselmotor (75 kW) sowie die Lenkung und das Getriebe stammen ebenfalls aus dem Hause VW

IKARUS 543.17
Als IKARUS 543.17 wurde ein Midi-Bus auf Renault PSG 4 bezeichnet.

IKARUS 543.30
Auf MAN-VW Fahrgestell 9 136 FOC wurde der 543.30 aufgebaut. Wie sie sehen kam es durchaus vor, das zwei verschiedene Modelle die gleiche Typenbezeichnung hatten. Diese wurden dann duch die Ziffer hinter dem Punkt unterschieden. Sie können es mir glauben, in der Erfindung dieser Punkttypen sind die IKARUS - Bauer einsame Spitze. Ich glaube, manchmal wissen die Busbauer selbst nicht, welcher Typenunterschied sich hinter diesem oder jenem Punkttyp verbirgt.



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