LKW Prototypen der DDR
Fahrzeuge die nicht in Serie
gebaut wurde
Dem weitverbreiteten Vorurteil
, die DDR Fahrzeugindustrie sei jahrzehntelang auf der Stelle getreten,
möchte ich mit dieser kleinen (!)
Auswahl von LKW Prototypen entgegentreten
.
In den Konstruktionsbüros
des
"Industrieverband Fahrzeugbau der DDR" (IFA),
entwarfen Konstrukteure und Technologen
Fahrzeugtypen
, die dann letzt- endlich doch nicht in eine Serienproduktion
gingen .
Gründe für die Nichtrealisierung
des Konstruktionsangebots waren :
1. chronische Devisenknappheit
der DDR
2. Tonnagebeschränkung
durch die Spezialisierungsempfehlung (vergleichbar in etwa mit dem "Schell-Plan")
innerhalb des RGW
(die DDR war wahrscheinlich
das einzige Land , das sich an diese "Empfehlung" hielt ) , und
3. unzureichende Produktionskapazität
für diese Typen , da die bestehende Produktpalette weiterhin gebaut
werden mußte , um bestehende Verträge und Plansolls zu erfüllen
(z.B. liefen W 50 und L 60 paralell
vom Band)
Alle diese Gründe hielten
die Fahrzeugbauer nicht davon ab , den staatlichen Institutionen immer
und immer wieder neue Projekte ihres Könnens zu demonstrieren , und
dies jeweils in der Hoffnung , es könnte vielleicht doch zu einer
Serienfertigung kommen .
Leider kam es nicht dazu.
Statt dessen wurde von "Oben"
angeordnet , daß diese Fahrzeuge mit Detailverbesserungen auf "internationales
Niveau" hinzuführen sind .
Traurig , aber wahr !
Leider kann ich Ihnen nur diese
paar Fotos präsentieren , die jedoch in der Tat nur einen Bruchteil
der Leistungen der Konstrukteure der IFA
Betriebe darstellen .
Viele Unterlagen wurden inzwischen
vernichtet oder schlummern vielleicht in irgendeiner Konstrukteursschublade
der "alten" oder
der "neuen" Zeit .
Vielleicht taucht ja hier und
dort noch ein anderes Bild von eines dieser Prototypen auf .
Ich würde mich sehr freuen
, wenn Sie mich davon unterrichten würden .
Mein besonderer Dank gilt Herrn
J. Zenker(@t-online.de) aus Zwickau , der mir aus seinem Archiv die folgenden
Aufnahmen zu Verfügung stellte.
Viel Spaß beim betrachten
dieser wenigen Bilder .
Prototyp des H6 mit Speditionspritsche 1951/52
Als Nachfolger des H 6 sollte der Frontlenker AZ 57
gebaut werden. Leider kam es nicht dazu.
Lediglich dieses Funktionsmuster wurde gebaut.
Auf eine Erhöhung der Nutzlast auf 4,5 Tonnen
zielte
das Nachfolgemodell des S 4000-1.
Es wurde nie in Serie gebaut.
S 4500 in Niederrahmenbauweise .
Zugunsten der Entwicklung des W 50 wurden weitere
Konstruktionspläne zu diesem Typen ad acta gelegt.
Nachfolger des G 5 sollte dieser als G 5/3 bezeichnete
Typ werden.
Leider kam es nicht dazu.
Es geht das Gerücht um , daß die Konstruktionspläne
für diesen LKW an die Russen geliefert wurden
, die dann
daraus den Ural 375 D entwickelt haben sollen.
Wegen der Ähnlichkeit beider LKW Typen , sind
diese
Vermutungen nicht ganz von der Hand zu weisen.
Dieses Foto wurde "leider nur" für`s
Werdauer Archiv geschossen.
Im öffentlichen Verkehr kam es leider nie
zu einer Begegnung dieser Typen.
Links: S 4500 mit Kipperaufbau ,
Rechts: G 5/3 mit Holzpritsche
In Werdau entwickelt , und aus Kapazitätsgründen
in
Ludwigsfelde gebaut , der W 50.
Auf diesem Foto zwei Funktionsmuster des Prototyps
mit der Bezeichnung W 45 L (hier in Allradausführung).
Einen Versuch war es schon Wert ....
Die Werdauer Konstrukteure fertigten auf der Basis
eines
modifizierten H 6 einen Frontlenker LKW, mit W 50
Fahrerhaus und Achsen des W50 L/A.
Umsonst.
Von staatlicher Seite gab es für solche
"Experimente" keine Zustimmung.